Häufige Beschwerden Erwachsene – behinderte Nasenatmung | Mundatmung

Welche Aufgaben hat die Nase?

Die Nase dient der Aufbereitung der Atemluft für die Lunge. Es gilt, Staub und Krankheitserreger herauszufiltern, die Luft zu erwärmen und zu befeuchten. Ohne diese Aufbereitung der Atemluft kommt es zu Problemen an den Ohren, dem Rachen, dem Kehlkopf und den tiefen Atemwegen.

Welche Folgen hat eine behinderte Nasenatmung?

Zu den am häufigsten genannten Beschwerden gehören die Behinderung der Atmung durch die Nase und der Verlust des Riechvermögens. Auch ein dauerhafter Schnupfen mit oder ohne eitriges, also grün-gelbes Nasensekret wird oft angegeben. Wir suchen immer erst nach den zugrunde liegenden Ursachen, wie z. Bsp. Allergien. Jede vermeidbare Operation bedeutet ein unnötiges Risiko für den Patienten. Erst wenn eine Behandlung mit Medikamenten nicht den gewünschten Erfolg erbracht hat, werden wir Ihnen zu einer Operation raten.

Weitere Untersuchungen führen bei manchen Patienten zu der Diagnose einer Verbiegung der Nasenscheidewand, welche die beiden Hälften der Nase in etwa gleich große Räume teilen soll. Andere Patienten haben eine chronische Entzündung in ihren Nasennebenhöhlen (NNH). In beiden Fällen kann oft nur eine Operation helfen. Unser Ziel ist es den Auslöser der Beschwerden und nicht nur die Folgen zu operieren, denn wir wünschen uns und unseren Patienten einen dauerhaften Erfolg. Wir führen deshalb nur selten isolierte Eingriffe an den Schwellkörpern der Nase durch. Es ist kein Vergnügen an der Nase operiert zu werden und deshalb wollen wir, wenn schon nicht immer die ersten, dann aber wenigstens die letzten sein, die Ihre Nase operieren.

Operationen der Nasenscheidewand und der NNH sind häufig notwendig, um die Atmung durch die Nase wieder zu ermöglichen. Nach Operationen an den NNH wird es nötig über mehrere Wochen diese nachzupflegen, um die Erkrankung ausheilen zu lassen. Mindestens für ein Jahr, meistens aber für zwei Jahre führen wir die Nachsorge nach einer Operation an den NNH durch. Hiermit versuchen wir, ein erneutes Auftreten der Entzündung frühzeitig zu erkennen und dann mit Medikamenten die Krankheit in einem frühen Stadium zu heilen.

Die Nase ist ein sehr gut durchblutetes Organ, schon winzige Verletzungen können zu starkem Nasenbluten führen. Entsprechend müssen wir nach einer Operation sicherstellen, dass weder eine Nachblutung auftritt, noch dass es zu einem Bluterguss der Nasenscheidewand kommt. Beides könnte den ganzen Erfolg der Operation zunichtemachen. Üblicherweise wird die Nase nach der Operation für zwei Tage tamponiert. Dies soll Nachblutungen und Blutergüsse verhindern. Es ist jedoch sehr unangenehm, weil die Nase verstopft ist und weil der ständige Druck zu Schmerzen führt, die mit Schmerzmitteln behandelt werden müssen. Viele Patienten klagen auch über Schlafstörungen, weil sie mit offenem Mund nicht gut schlafen können. Solche Beschwerden können durch moderne Verfahren deutlich gemindert werden. Durch diese schonenden Verfahren entstehen weniger Wundflächen, so dass auf eine Tamponade verzichtet werden kann. Bei Operationen der NNH legen wir schwammartige Medikamententräger ein, die mit blutungsstillenden Medikamenten getränkt werden. Gleichzeitig ist dadurch die Nachbehandlung deutlich angenehmer, weil nach der OP nicht so häufig altes Blut und Wundsekret abgesaugt werden müssen. Die Operation kann dann ambulant durchgeführt werden. Wir ersparen Ihnen und Ihrem Kostenträger hiermit einen stationären Aufenthalt. Diese Verfahren sind für uns jedoch mit einem höheren Aufwand und mit zusätzlichen Kosten verbunden. Diese müssen wir Ihnen in Rechnung stellen, weil sie von den gesetzlichen Krankenkassen und in bestimmten Fällen (Beihilfe) auch von den privaten Krankenversicherungen nicht übernommen werden. Hierüber informieren wir natürlich ausführlich vor jedem Eingriff.

In der Chirurgie der NNH gilt heute die videoendoskopische Technik mit HD-Video-Systemen als Standard. Die mittlerweile sehr guten Ergebnisse der Operationen an den NNH gelten nur für diese Form der Chirurgie. Mit weniger sollten Sie sich nicht zufrieden geben. In den letzten 20 Jahren wurden für die Chirurgie Navigationssysteme entwickelt, die mittlerweile eine hohe Präzision erreicht haben. In den NNH machen sie noch schonendere und gleichzeitig gründlichere Operationen möglich. Noch fehlen große Studien, die beweisen, dass diese Technik in unserem Fach für die Patienten Vorteile hat. Es war aber noch nie von Nachteil für den Patienten, wenn der Operateur einen besseren Überblick über das OP-Gebiet hatte. Die NNH sind ein ausgesprochen unübersichtliches OP-Gebiet mit sehr wichtigen und verletzlichen Strukturen in der unmittelbaren Nachbarschaft.

Es gibt verschiedene Gründe, warum ein Patient nach einer OP an den NNH wieder erkrankt. In der Hälfte dieser Fälle erfolgte die erste OP nicht umfangreich genug. An kritischen oder schlecht zugänglichen Stellen wurde in diesen Fällen entzündetes Gewebe belassen, von dem aus die Krankheit erneut beginnt. Jede zweite Nachoperation wäre also durch den konsequenten flächendeckenden Einsatz der intraoperativen Navigation vermeidbar. Wir bieten deshalb diese Technik jedem Patienten an, der von uns an den NNH operiert werden soll. Leider werden auch hier die Kosten nicht von den Krankenkassen und auch nur von manchen privaten Krankenversicherungen übernommen. Für eingehende Untersuchungen und weitere Informationen stehen wir Ihnen in unserer Sprechstunde gern persönlich zur Verfügung.